Das Kind beim rechten Namen nennen

Das Kind beim rechten Namen nennen
Das Kind beim rechten Namen nennen
 
Die umgangssprachliche Redewendung - auch in den Varianten »das Kind beim Namen nennen« und »das Kind beim richtigen Namen nennen« - wird gebraucht, wenn man etwas ohne Beschönigung ganz klar als das bezeichnet, was es ist. Die Redewendung gibt es seit dem 17. Jahrhundert, sie ist aber wohl durch Goethes Faust I (Nacht) bekannt geworden, wo Faust seinen Famulus Wagner darauf hinweist, dass es gefährlich sein kann, seine Erkenntnisse offen mitzuteilen: »Ja, was man so erkennen heißt!/Wer darf das Kind beim rechten Namen nennen?/Die wenigen, die was davon erkannt,/Die töricht g'nug ihr volles Herz nicht wahrten,/Dem Pöbel ihr Gefühl, ihr Schauen offenbarten,/Hat man von je gekreuzigt und verbrannt.«

Universal-Lexikon. 2012.

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  • Das Sinngedicht — Das Sinngedicht, Erstdruck 1881 Das Sinngedicht ist ein Novellenzyklus des Schweizer Dichters Gottfried Keller. Erste Ideen zu dem Werk notierte Keller sich 1851 in Berlin, wo er 1855 auch die Anfangskapitel zu Papier brachte. Der größte Teil des …   Deutsch Wikipedia

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